EVL-Nach­wuchs sam­melt flei­ßig Spiel­pra­xis

Ober­li­gis­ten aus Passau und Deg­gen­dorf pro­fi­tie­ren von Lands­hu­ter Spie­lern – Sai­son­fort­set­zung im Nach­wuchs höchst frag­lich

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Seit mittlerweile drei Monaten ruht im Nachwuchs-Eishockey bayern- und bundesweit der Spielbetrieb - und eine Wiederaufnahme ist nicht in Sicht. Auch deshalb versucht der EV Landshut alles, um zumindest den wichtigsten Spielern der U 20-Junioren, die in der Deutschen Nachwuchs Liga (DNL) aktiv sind und vor dem Sprung zu den Senioren stehen, an anderen Standorten Wettbewerbspraxis zu gewähren  Während U 20-Nationalspieler Mario Zimmermann, Fabian Baßler und Niklas Gabriel, die auch noch für den Nachwuchs spielberechtigt wären, in der DEL2-Mannschaft des EVL integriert sind, wurden gleich neun Akteure mit einer Förderlizenz für die Oberliga ausgestattet. Liam Berger, Lukas Brummer, Simon Franz, Maxi Huber, Niklas Pill, Elias Rott und Niklas Gabriel - wenn er im EVL-Kader nicht gebraucht wird – gehen für die Passau Black Hawks aufs Eis und treffen dort mit Michael Franz und Paul Pfenninger auch noch auf zwei weitere ehemalige Landshuter. Daniel Schroepfer und Fabian Belendir sind für den EVL-Kooperationspartner Deggendorfer SC lizenziert. „Diese Spieler müssen alle ab nächster Saison im Seniorenbereich ihren Mann stehen. Deshalb ist es für ihre Entwicklung unheimlich wichtig, dass sie diese Chance zum Training und Spielen auf höherem Niveau haben. Wir freuen uns sehr, dass die Zusammenarbeit mit Passau und Deggendorf so gut funktioniert“, erklärt Daffner und freut sich über die große Chance, die sich den EVL-Cracks. Dass der Spielbetrieb im Eishockey-Nachwuchs in der gewohnten Art und Weise in dieser Saison nochmal aufgenommen werden kann, erwartet man derweil in Landshut nicht. „Es sind schon so viele Spiele abgesagt werden, dass sie eigentlich gar nicht mehr nachgeholt werden können. Und man muss ja auch die Kosten der Vereine im Blick behalten“, meint der U20-Coach und bezieht sich damit auf die langen Auswärtsfahrten nach Berlin oder Nordrhein-Westfalen, die mit mehreren tausend Euro zu Buche schlagen. Realistisch erscheinen ihm lediglich die Durchführung von regionalen Freundschaftsspielen oder Turnieren als Alternative zum Punktspielbetrieb. Ähnliche Gedanken macht man sich auch beim Deutschen Eishockey Bund (DEB) und dem Bayerischen Eissport Verband (BEV). Eine komplette Absage des Ligenbetriebs soll aber noch nicht erfolgen. Vielmehr wollen sich die Funktionäre alle Möglichkeiten offenhalten, die Nachwuchssaison noch fortzusetzen – wie auch immer das dann genau aussehen soll und vor allem zu welchem Zeitpunkt das denkbar ist. Sobald erste Anzeichen von Lockerungen im Bereich des Sports zu erkennen sind, will der DEB mögliche Pläne vorlegen und mit den Clubs mögliche Szenarien besprechen. Aussagen zu möglichen Aufstiegen innerhalb der DEB-Leistungsklassen sind aufgrund der aktuellen Situation noch nicht zu treffen. Der Abstieg aus der Deutschen Nachwuchs Liga (DNL) ist bereits ausgesetzt worden. „Die beabsichtigte Weiterführung des Spielbetriebs ist ein Argument gegenüber Kommunen und Städten, um das Abtauen von Eisflächen zu vermeiden. Wir wollen uns alle Möglichkeiten offenhalten, um flexibel reagieren zu können, für den Fall, dass es in absehbarer Zeit weitergehen kann. Es ist deshalb zu früh für eine Absage, weil wir noch Hoffnung haben und auch im Hinblick auf die U18-WM im April jeder Tag, der womöglich noch genutzt werden kann, sehr wichtig ist. Und natürlich stehen wir als DEB in der Verantwortung und sind bestrebt, das Eishockeyspielen so schnell es geht für jeden Sportler wieder zu ermöglichen“, erklärt DEB-Ligenleiter Markus Schubert. Während in den Verbänden also noch das „Prinzip Hoffnung“ reagiert, ist man bei den meisten Vereinen schon einen Schritt weiter. Priorität genießt dort die Vorbereitung auf die neue Saison – wenn hoffentlich wieder unter „ganz normalen“ Bedingungen trainiert und gespielt werden kann.