Ein klei­ner olym­pi­scher Traum

Hanna Bugl fährt mit der deut­schen Eis­hockey-Mann­schaft zu den Olym­pi­schen Ju­gend­spie­len und macht vor allem ihren Bru­der stolz

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Foto: Hanna Bugl - Christian Fölsner - Fotograf - CF Enigneering UG

Das wird das absolute Highlight in der bisherigen Eishockey-Karriere von Hanna Bugl! Die 15-jährige Torhüterin, die in der U 17 des EV Landshut spielt, geht ab dem Wochenende mit der deutschen Mannschaft bei den Olympischen Jugendspielen in der Provinz Gangwon in Südkorea an den Start. Bereits gestern flog die Auswahl des Deutschen Eishockey Bundes (DEB) erst von München aus nach Seoul, dann wartete eine dreistündige Busfahrt in die 220.000 Einwohner zählende Stadt Gangneung am japanischen Meer. Dort fanden schon bei den Olympischen Spielen 2018 die Eissportwettbewerbe statt.

„Die Nominierung ist eine sehr große Ehre für mich. Das wird ganz sicher ein einmaliges Erlebnis. Ich werde neue Erfahrungen sammeln und habe die Chance mich weiterzuentwickeln. Was mich aber am meisten freut ist, dass ich meinen Bruder stolz machen kann“, sagt Hanna Bugl und erinnert sich sofort an den Moment als sie die „frohe Botschaft“ erhielt. „Als ich das erfahren habe, war ich gerade gar nicht an meinem Handy. Das hatte meine beste Freundin. Sie hat mich dann gefragt, was meine Mutter meinte, als sie mir geschrieben hat ‚Du bist dabei‘. Ich hab´s ihr dann erklärt und dann hat sie sich riesig für mich gefreut. Alle anderen waren natürlich auch begeistert, vor allem meine Eltern und mein Bruder“, meint die Torfrau und spielt damit gleich auf die besondere Beziehung zu ihrem Bruder an. Florian Bugl ist mit seinen 21 Jahren als Goalie der Straubing Tigers der DEL-Torhüter mit dem besten Gegentorschnitt und feierte bereits sein Debüt in der A-Nationalmannschaft. „Mein Bruder ist schon immer mein Vorbild. Ich bin auch seinetwegen Torwart geworden. Er unterstützt mich ganz enorm und wir sind auch häufig zusammen auf dem Eis. In den Pfingstferien sind wir wieder zusammen in einem Camp“, berichtet die talentierte Hanna Bugl, die auch schon im erweiterten Aufgebot der deutschen U 18-Frauen-Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft stand. Für das Turnier in Gangwon hat sie ehrgeizige Ziele: „Ich will eine Medaille. Das würde mir schon sehr viel bedeuten. Natürlich will ich auch meine beste Leistung zeigen. Aber ich freue mich auch darauf, mit dem Team in Korea eine tolle Zeit zu erleben.“ Nach zwei Trainingstagen am Freitag und Samstag warten am Sonntag und Montag (Spielbeginn jeweils 9 Uhr deutscher Zeit) die beiden Gruppenspiele gegen Frankreich und die Schweiz. In der Parallelgruppe sind Japan, Schweden und Norwegen am Start. Die beiden Gruppenersten erreichen das Halbfinale das am 30. Januar stattfinden. Einen Tag später ist das Finale und das Spiel um Bronze terminiert. Ein emotionaler Höhepunkt wird sicher die Abschlussfeier am 1. Februar werden. „Wir treten schon mit gewissen Ambitionen bei den Youth Olympics an und wollen nicht nur für zwei Spiele den weiten Weg auf uns nehmen. Unser Ziel ist es, das Halbfinale zu erreichen und wenn alles passt, dann auch eine Medaille mit nach Hause zu bringen. Das Turnier ist wirklich eine tolle Gelegenheit für unsere jungen Spielerinnen olympische Luft zu schnuppern und da wollen wir dann natürlich auch gut performen“, erläutert Bundestrainer Christoph Höhenleitner die deutschen Ansprüche. Dabei hat auch Hanna Bugl ihre Rolle klar definiert: „Ich werde versuchen im Tor Ruhe auszustrahlen und uns mit meinen Saves die Chance zu geben, Spiele gewinnen zu können. Wenn ich nicht aufgestellt werden sollte, dann werde ich natürlich meine Teamkolleginnen von der Bank aus anfeuern“, gibt sich die Landshuterin kämpferisch. Denn auch wenn das olympische Motto „Dabei sein ist alles“ lautet, hat sie sich für den wohl aufregendsten sportlichen Trips ihres Lebens eine ganze Menge vorgenommen.